Pullman – das steht für luxuriöse und V. I. P. Limousinen
In der Geschichte des Automobilbaus steht der Begriff Pullman Limousine für große, luxuriöse Reisewagen und V. I. P. Limousinen. Der Name „Pullman“ ist auf den Ingenieur George Mortimer zurückzuführen. Der amerikanische Unternehmer revolutionierte 1868 mit seinem patentierten Schlafwagen „Pioneer“ das Zugfahren. Dieser Schlafwagen bestach durch sehr viel Platz und Komfort– bis dato wurde in engen Abteilen gereist und auf Strohsäcken genächtigt. Die Entwicklung des Schlafwagens in Amerika war revolutionär und das Konzept des luxuriösen Reisens wurde direkt von Mercedes-Benz aufgegriffen, um das passende Fahrzeug für Langstrecken zu entwickeln.
Was kennzeichnet eine Pullman-Limousine – DIN-Norm 70010 aus?
Bei einer Pullman-Limousine handelt es sich um ein Fahrzeug mit geschlossenem Verdeck. Die Pullman-Karosserie zeichnet sich dahingehend aus, dass sie schon vor den bekannten Strech-Limousinen die längliche Form an den Tag legte. Die Bezeichnung „Pullman“ hat sogar nach dem Zweiten Weltkrieg im deutschen Normwesen einen Stellenwert. Bis heute steht in der DIN-Norm 70010 „Systematik der Straßenfahrzeuge“, was eine Pullman-Limousine für Eigenschaften haben muss:
- geschlossener Aufbau mit festem Dach
- vier oder mehr Plätze in zwei oder mehreren Sitzreihen
- vier oder sechs Türen an den Seiten
- sechs oder mehr Fenster an den Seiten
Die Entwicklung des Landaulets
Früher wurde eine zweispännige, vierrädrige Reisekutsche für zwei Personen mit erhöhtem Kutschbock als Landaulet tituliert. Diese Kutsche zeichnete sich durch eine nur teilweise geschlossene Karosserie aus. Das bedeutet, dass der hintere Teil des Fahrzeugs komplett geöffnet werden kann. Es gab auch Modelle, welche keine C-Säule besaßen, damit die Passagiere, die sich in der Kutsche gegenübersaßen, noch mehr Platz für das Sonnenbad hatten. Heutzutage werden in der modernen Automobilindustrie vier- oder sechstürige Limousinen als Landaulets bezeichnet. Die Fahrzeuge mit Landaulet-Karosserie entwickelten sich zur Luxus-Limousine der Extraklasse.
Pullman-Landaulet-Fahrzeuge - zwei Formen miteinander vereint
Mit dem Mercedes-Benz 600 hat Mercedes es geschafft, beide Vorteile der Fahrzeugtypen Pullman und Landaulet miteinander zu vereinen. Gebaut wurde dieses Auto das erste Mal 1963 und wurde im selben Jahr noch auf der IAA in Frankfurt ausgestellt. Diese Staatskarosse ohne Dach war vor allem beim Hochadel sehr beliebt. Bis heute zählt das Fahrzeug aus dem Hause Mercedes-Benz als exklusives Beförderungsmittel mit einzigartiger Eleganz. Der Pullman-Landaulet bereitet ein außergewöhnliches Open-Air-Erlebnis mit separatem Chauffeur-Abteil, welches durch ein Einscheiben-Sicherheitsglas getrennt ist. Eben ein richtiger Luxus Wagen der Extraklasse.
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